Strom kann man schlecht speichern, er muss zu dem Zeitpunkt "produziert" werden, wenn er "verbraucht" wird. In Hessen hängen an der Stromversorgung beispielsweise der Flughafen Frankfurt (FAG), die Stadt Frankfurt mit den verbliebenen Versicherungen und Großbanken und deren Rechenzentren und last but not least die anderen 6 Mio. Hessen. Vielleicht sind noch weitere Städte und deren Menschen der angrenzenden Bundesländer angeschlossen, wie Rheinland-Pfalz unter Führung des gescheiterten SPD-Vorsitzenden Beck.
Die Prozesse und IT-Programme in Banken-Rechenzentren schlafen nie, sie müssen immer laufen und sie müssen immer funktionieren, weil die Banken zu jeder Zeit Gelder anlegen, umverlagern, zurückfordern müssen. Fällt die EDV einen Tag aus, ist die Bank bankrott.
Die Geräte in Krankenhäusern sind nie alle abgeschaltet, die Geräte in der Telekommunikation für Telefon, Handy und Computer schläft nie und braucht Strom (auch das DE-CIX) . Die Kühlanlagen der Supermärkte, die Öfen in den Bäckereien, die Druckmaschinen der Tageszeitungen, die Pumpen der Tankstellen, die Bankautomaten schlafen nicht, bei der Bahn sind immer strombetriebene Züge unterwegs, Ampeln und die Straßenbeleuchtungen leuchten brav....
Um den jederzeit notwendigen Strom bereitzustellen, der benötigt wird, produzieren die Atomkraftwerke (AKW) in Biblis 70% des hessischen Stroms für die sogenannte "Grundlast ". Auf die Grundlast kommt die "Mittellast" und die Spitzenlast. Anbei eine erläuternde Graphik für die tägliche Verteilung der Last. Es gibt neben den Tageshochs aber auch die Lastverteilung im Jahr zu betrachten. Der höchste Tagesspitzenverbrauch des Jahres ist dann der "Jahresspitzenverbrauch". Für den Jahresspitzenverbrauch muss eine entsprechende Jahresmaximal-Stromproduktion vorbereitet und auch durchgeführt werden. Die dafür notwendigen Kapazitäten aller Stromproduzenten in ganz Europa richten sich auf diese Spitzenlast aus, nicht auf irgendeinen Durchschnittsverbrauch, nicht auf einen Minimalbedarf. Die Stromproduzenten achten auf die notwendige Kapazität, denn hat man zuviel Kapazität und sie wird nicht gebraucht, ist die Produktionskapazität unnütz und zu teuer ("Leerkosten").
Entnimmt man aus dem Stromnetz mehr Leistung, wie gleichzeitig bereit gestellt werden kann, bricht das Stromnetz zusammen. Kommt der Strom wieder, werden auch angeschlossenen "Verbraucher" sofort versuchen wieder Strom zu nutzen (weil sie ihn nutzen müssen, z.B. für Herz-Lungen-Maschinen?!). Beim Anlaufen von Verbrauchern (Fahrstühlen, Fernsehern, PCs,...) wird mehr Strom gebraucht, wie für den laufenden Betrieb ("Anlaufstrom"). Das gerade wieder aufgebaute Stromnetz wird wieder überlastet und bricht wieder zusammen.
Beim letzten größeren Stromnetzzusammenbruch 2005 pflanzte sich der Fehler bis Frankreich, Belgien, Östereich, Dänemark und Italien fort: Man "sprach in diesem Zusammenhang von einer Kettenreaktion und einem Kartenhaus-Phänomen". Der Jahresspitzenverbrauch wird an Weihnachten 24.12. 2009 sein, gegen 20:00h, also am besagten Jahresende 2009.
Willkommen in der post-industriellen Gesellschaft Europas, wo es schlagartig kein Eigentum an Produktionsmitteln mehr gibt, keinen Fluglärm mehr, keine Staus mehr, keine Banken, kein Geld, keine Arbeitgeber und keine Arbeitsplätze, keine Steuern, keine Dateien,... keinen Strom.
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