Mittwoch, 5. August 2009

Lösegeld und die Folgen

Bei allem Verständnis für die berechtigten Ängste und Sorgen für und um die Besatzung von Schiffen, die von "Piraten" angegriffen und überfallen wurden, muss eigentlich jeden ärgern, dass
  • über geforderte Lösegelder in den (klassischen Qualitäts-) Medien berichtet wurde, womit beliebig viele Nachahmungstäter inspiriert und informiert werden (Ideen-, Opfer- und Preisfindung)
  • Das über die gezahlten Lösegelder berichtet wird (Erfolgskontrolle und Verstärkung des Anreizes weitere Schiffe für weitere Lösegelder zu entführen)
Auch die Bundesregierung kauft im Ausland "genommene" Geiseln frei (was jeder einzelnen Geisel zu gönnen und zu wünschen ist). Die Folgen sind jedoch, dass zukünftig alle Bundesbürger ("Urlauber", Arbeitnehmer, Studenten,...) in allen entsprechend ärmeren Ländern (98%) mit einem dicken Etikett um den Hals herumlaufen:
Hallo! Ich bin ein fetter & reicher Deutscher! Nimm doch einfach mich als Geisel. Die deutsche Bundesregierung wird nach ein paar Verhandlungen einfach für meine Freilassung mit genügend Geld (oder was Du sonst noch willst) bezahlen, damit Du, Deine Famile, Dein Klan und Deine Freunde und Deine Beschützer für die absehbare Zeit aufs Beste versorgt seid. Die Bundesregierung wird als Bonus weder Polizisten einsetzen, noch mit Soldaten kommen, seien es bundeseigene oder lokale, wie die USA es gelegentlich tun.
Ein früherer Kanzler hat mal mehr Weitsicht und Rückgrad gezeigt: "Mit Geiselnehmern wird nicht verhandelt" und es hat den sehr Prominenten den Kopf gekostet.

Update:
Der Autor bewundert und unterstützt den Ansatz der USA, die bei Geiselnahmen eines oder mehrerer ihrer Bürger die lokale Polizei unterstützen oder nötigenfalls -in den einfacheren Fällen- einen Trupp US-Marines losschicken (oder in schwereren Fällen Navy-Seals oder US-Army Delta Force), welche die Geiseln herausholen. Die Entführer haben dann meist wenig "Spaß" oder "Profit".

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