- "wir müssen"...
- "wir sollten"...
- "wir haben"...
- "wir brauchen"...
- "wir werden"...
- ...
Wer in den Sätzen jeweils "wir" sind, das wechselt intensiv:
- Wir, die Bürger Hessens, abschätzig genannt "Steuerzahler", "Plebs" oder "Deppen", Antragssteller, Bedarfsträger, etc...
- Wir, die Politiker, die Abgeordneten, die Kandidaten, von obigen demokratisch (!) auserwählt, über weiteres Leben, Wohl und Wehe nur dem eigenen (!) Gewissen verantwortlich, zu walten und zu schalten, meist aber um nur noch mehr und mehr Gesetze, Verordnungen und ähnlichen Mist zu produzieren, gigantische Diäten und Renten einzusacken, während die vielen dienstlich veranlassten Aufsichtsratsämter ja keinerlei Verantwortung beinhalten,...
- Wir, die umfangreiche Regierung, Wasserkopf einer über alle Maßen aufgeblähten Verwaltung und Bürokratie, in luxuriösen Büros aufs Beste ausgestattet, versehen mit gläubigen und loyalen Staatssekretären, umschwärmt von den üblichen Speichelleckern und Jasagern, schwer "arbeitend", letztlich um Topklasse Dienstwagen auch im Urlaub zu nutzen,...
- Wir, die Parteiführung, auserwählt aus den strebsamsten Mitgliedern unserer Partei, in zähem langjährigen Ringen mit Pinsel und Kleister gestählt, in Hunderten "Podiums-Diskussionen" gelangweilt, aufgestiegen in den Olymp mit eigenen Büros, Assistenten und Pressesprechern, verschont von jeglichem Realitätskontakt oder Internet-Verständnis.
- Wir, die wir hier und heute zusammen rumstehen und einer Rede zuhören?
- ...
We the people ...wie auch Art. 20 Abs. 2 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland:
Alle (!) Staatsgewalt geht vom Volke ausDort ist nicht die Rede von einer führenden Partei, einem Glauben oder einer Weltanschauung, es wird auch nicht aufgeteilt, 5% Volk und 95% Parteien oder so.
Bei Manchen ist es Versehen, oft ist es Absicht. Da wird die "Lufthoheit über Stammtischen" gerade mal eben nach Gutdünken eingemeindet.
Alle sollten aufpassen, was geschied: diejenigen, die Zuhören ("die schweigende Mehrheit"), aber auch die Sprechen, sich oder ihre Positionen präsentieren und propagieren. Vor ca. 20 Jahren wurde das Volk unruhig und es wischte die anscheinend Herrschenden von den Trögen und den Rudern der Macht; ängstlich und mutig zugleich. In den letzten Jahren hat die "Partei der Nichtwähler" sehr viel Einfluss gewonnen: In diesem Lande, zu dieser Zeit wächst wieder die Wut und die Enttäuschung über die Führung - wohin wird sie sich kanalisieren?
Schöner Gedanke, feiner Beitrag!
AntwortenLöschenGrüße
B. Wünsch