Früher (in den 50er Jahren?) war es üblich, wenn jemand "eine rauchen" wollte, fragte er die Anderen, nach einer Erlaubnis. Manchmal war es auch jedem klar, dass Rauchen an diesem spziellen Ort, zu dieser Zeit sowieso nicht richtig war. Man hatte sich soweit im Griff und konnte auch auf "den Genuss" verzichten oder ihn zügeln.
Heute muss sich jeder Raudi und Egomane seine Fluppe anmachen, zu jeder Zeit an jedem Ort und es ist ihm egal, ob andere sich davon gestört fühlen, seinen Gestank einatmen zu müssen. Vielleicht liegt es an den wohl inzwischen 160 suchterzeugenden Zusatzstoffen, die in modernen Zigaretten enthalten sein sollen, vielleicht ist die Unhöflichkeit inzwischen so weit fortgeschritten, vielleicht die mangelnde Kinderstube, Erziehung, die zu dieser unaufhörlichen Rücksichtlosigkeit beiträgt.
Mit Rauchern kann man nicht diskutieren, sie sind nicht mehr Herr ihrer Sinne, die erzeugte Zigarettensucht ist stärker, wie Argumente, Benimmregeln oder Verbote. Versuchen Sie mal einem Heroin-Süchtigen die Spritze zu verbieten - das dringt nicht ganz durch, da treffen höchst unterschiedliche Ebenen aufeinander!
Genauso ist es mit den Rauchern - ein einziger Stinkmorchel in einer Gaststätte und der ganze Raum stinkt stundenlang und macht das Atmen schwerer. Würde der Raucher alle (!) Anwesenden nach Erlaubnis fragen, würde sich sicher einer finden, der "Nein, danke" sagt. Fragen ist aber heute passé - man macht sich die Zigarette an, selbst wenn am Nebentisch gerade das Essen gebracht wird.
Wie reagierten die Wirte ? Einige wenige hatten den Mut, ihre Gaststätte, ihr Restaurant auf den geschmacklichen Genuss auszurichten und störende Gerüche zu verbieten. Die meisten haben sich der Diktatur der Stinker gebeugt und lieber auf Nichtraucher als Gäste verzichtet. Ein riesiges Restaurant-Sterben ist nicht bemerkt. Rückgänge bei den Gästen könnten auch damit zu tun haben, dass heute eine popelige Cola 2,80€ kostet, wo sie früher 2,80DM kostete - eine ganz normale Preis-Nachfrage-Angebotsreaktion: Preise hoch, geht die Menge runter.
Ich begrüsse die strickten Regelungen zur Rauch-Freiheit, weil sie die nicht-rauchende UND die rauchende Bevölkerung schützt. Eine Freiheit die gesamte Umgebung zuzustinken, um den eigenen Nikotinspiegel künstlich zu puschen, sehe ich als nicht existent an - das ist Freiheit nicht, dass ist keine Freiheit, sondern Unterdrückung.
Es bedarf keiner Auflockerung der gesetzlichen Regelungen, eher einer verstärkten Kontrolle und zeitnahen Betrafung von Egomanen, die sich über die Gesundheitsrechte ihrer Mitmenschen zugunsten des eigenen "Genusses" hinwegsetzen.
Mögen sich die Rauch-Süchtigen in ihrer eigenen Wohnung verräuchern. In Gaststätten und Restaurants, in Bussen oder Bahnen, in Schulen und Behörden muss dies nicht sein.
Finger weg von der Rauch-Freiheit in Hessen!
Donnerstag, 16. Juli 2009
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