„Schöne neue Medien - Fehlt unseren Jugendlichen der Kompass?“ - unter dieser Fragestellung veranstaltete die FDP-Landtagsfraktion diese Woche eine Anhörung mit Lehrer- und Elternvertretern, dem Kinderschutzbund, Medienpädagogen, der Spieleindustrie sowie Suchtexperten.Eine Landtagsfraktion hat den Bedarf eine Anhörung zu veranstalten. Ein Thema gibt es auch "schöne neue Medien" - mag sich jeder darunter vorstellen, was er gerade kann. Der interessante Part liegt m.E. in der Frage "Fehlt unseren Jugendlichen der Kompass?" - diese Frage schreit nach einer näheren Analyse!
Wir betrachten nicht näher, warum es "unsere Jugendlichen" sind, wer das aus welcher Sicht oder Perspektive über Jugendliche das "unsere" sagen kann. Wir betrachten "Fehlt" und "der Kompass". Eine liberale Partei fragt sich bzw. die genannten "Experten", ob jemand etwas fehlt. Hmm.
Was würde jetzt eine gewöhnliche, sozialistische, etatistische Partei dazu sagen? Sie würde mit, durch und wegen den Experten (Schuldprojektion#1) darauf kommen, dass dieser Missstand unbedingt durch politischen Eingriff besagter Partei geändert und "verbessert" werden muss. Wen könnte man dabei garantiert nicht beteiligen? Die genannten Jugendlichen selbst oder durch Vertreter, die die betrachteten Jugendlichen (aus-)gewählt haben, denn diese könnten schließlich etwas zum Thema beitragen, was vielleicht nicht mit den Aussagen, der so sorgsam vorbestimmten "Keksperten" zusammenpasst und dem gewünschten Ergebnissen nahekommt. So macht man es heute und schafft sich seine eigene Bubble, seine eigene kleine Welt in der alles stimmt, bis auf die ganz unerklärliche Wahlmüdigkeit oder Wahlverweigerung gewisser Teile der Bevölkerung. Diese "Abgeordneten" erheben sich über die Beherrschten, sie suchen immer neue Themen und Gebiete, um die eigene Nutzlosigkeit hinter Skandalen und Reformen zu verstecken. Sie schaffen damit Abhängigkeiten und zerstören die Freiheit die eigene Richtung zu bestimmen, zu suchen, auszuprobieren, zu scheitern, zu lernen und letztlich zu siegen.
Es würde einen staatlichen Kompass geben, dessen Kosten via Steuern auf alle Noch-Zahler umgelegt würden. Es würde genau einen Kompass geben, der für alle Größen, Arten von Nutzern eingesetzt wird. Es würde ein (kostenfreies?) Angebot geben, damit auch möglichst viele Jugendliche sich des staatlich designten, erstellten, verteilten Kompasses bedienen können. Werden die staatlichen Kompasse aus völlig unverständlichen Gründen von den Jugendlichen nicht in der bereitgestellten Menge und Zeit abgeholt, muss natürlich ein Kompass-Zwang eingeführt werden.
Was würde eine liberale Partei zu der Frage sagen? Vielleicht würde sie fragen, "was geht uns das an?", wie der alte Witz es nahelegt?
Eine liberale Partei würde vielleicht eine Antwort geben, statt Andere nach Antworten zu fragen, ohne das diese für diese Antworten haften.
Eine liberale Partei wäre in der Gewissheit, dass sich jede Nachfrage nach Kompassen auch ein Kompass-Angebot schaffen wird.
Eine liberale Partei wäre in der Gewissheit, dass sich die frühere, jetzige und kommende Jugendlichen einen vielleicht fehlenden Kompass selbst besorgen können und werden und dass der Markt einen Preis dafür finden wird, der allen Kompass-Anbietern erlauben wird die Nachfrage zu befriedigen. Sollte der Kompass nicht ausreichend arbeiten, so ist eine liberale Partei sicher, dass die Nachfrager über den Markt dafür sorgen werden, dass sie den passenden Kompass erhalten. Einige werden dabei Probleme haben, es wird verschiedene Angebote geben bis sich der oder die Marktführer herausbilden. Am Ende wird es soviele Kompasse geben, wie benötigt werden und sie werden ein Minimum kosten, wofür auch nur die tatsächlichen Nutzer zahlen werden, wollen und müssen. Die Kompasse werden für die Jugendlichen (und alle anderen Nutzer, wie z.B. Abgeordnete, Rentner und andere "Digitale Natives") auf eine Art funktionieren, wie es keiner vorhersehen kann.
Die Abgeordneten der liberalen Partei werden sich daher darauf konzentrieren können, den Wählern deren noch offenen Probleme zu lösen, die die Wähler ihnen aufgetragen haben. Sie werden z.B. überwachen, dass kein Anbieter den Kompass-Markt dominiert, sie werden dafür sorgen, dass sich keine Oligopole bilden. Sie werden dafür sorgen, dass Kompasse dieses Landes in allen anderen Ländern ebenfalls genutzt werden können, ohne dass dort unnötige Zölle oder Steuern darauf erhoben werden oder dass der weltweit beste und günstigste Kompass "unseren Jugendlichen" angeboten werden kann.
Dies ist viel Arbeit, dies ist ehrenvolle Arbeit und dies nutzt "den Jugendlichen" und der gesamten Gesellschaft. Die Jugendlichen. Deren Bedürfnisse werden akzeptiert, ohne Umwege und Funktionäre in direkter Kommunikation geklärt. Die Selbständigkeit wird erhalten und gefördert.
Wo steht in diesem Beispiel die tatsächliche FDP in Stadt, Land und Bund? Ist sie Freund oder Feind?
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