Sonntag, 27. März 2011

Steuererleichterung in der Praxis (

Björn Poleschner  schreibt in Facebook diese schöne Geschichte:

Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen und die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100,00 Euro.

Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und das sah ungefähr so aus: Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts. Der Fünfte zahlte 1 Euro. Der Sechste 3 Euro. Der Siebte 7 Euro. Der Achte 12 Euro. Der Neunte 18 Euro. Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.

Das ging eine ganze Zeitlang gut. Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle waren zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte in dem er vorschlug, den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren. "Weil Sie alle so gute Gäste sind!"

Wie nett von ihm! Jetzt kostete das Essen für die 10 nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie wir besteuert werden. Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos. Wie sah es aber mit den restlichen sechs aus? Wie konnten sie die 20 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte? Die sechs stellten schnell fest, daß 20 Euro geteilt durch sechs Zahler 3,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.

Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen.

Heraus kam Folgendes:
Der Fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).
Der Sechste zahlte 2 Euro statt 3 Euro (33% Ersparnis).
Der Siebte zahlte 5 statt 7 Euro (28% Ersparnis).
Der Achte zahlte 9 statt 12 Euro (25% Ersparnis).
Der Neunte zahlte 14 statt 18 Euro (22% Ersparnis).
Und der Zehnte (der Reichste) zahlte 49 statt 59 Euro (16% Ersparnis).

Jeder der sechs kam günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen immer noch kostenlos. Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten. "Ich hab' nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!" sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen. "Aber er kriegt 10 Euro!" "Stimmt!" rief der Fünfte. "Ich hab' nur 1 Euro gespart und er spart sich zehnmal so viel wie ich." "Wie wahr!!" rief der Siebte. "Warum kriegt er 10 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die Reichen!" "Moment mal," riefen da die ersten vier aus einem Munde. "Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!!"

Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los und verprügelten ihn.

Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht mehr zum Essen auf. Also setzten die übrigen 9 sich zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, wundern sie sich noch heute.

Und so, liebe Leute, funktioniert unser Steuersystem: Die Menschen, die hier die höchsten Steuern zahlen, haben die größten Vorteile einer Steuererleichterung. Wenn sie aber zu viel zahlen müssen, kann es passieren, dass sie einfach nicht mehr am Tisch erscheinen. In der Schweiz und in der Karibik gibt es auch ganz tolle Restaurants.

Geschichte Ende

2 Kommentare:

  1. Sehr gut geschrieben. Aber in diesem Land dürfte das gar kein Problem sein. Wenn die Leute nicht mehr an den Tisch kommen wird mit Kredit "bezahlt" ;-(

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  2. netter Propaganda-Versuch. Die Geschichte geht in Wirklichkeit so:

    Es waren einmal 10 Männer - der Chef eines Unternehmens und seine 9 Angestellten, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen und die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100 Euro.

    Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern und Sozialabgaben und das sah ungefähr so aus: Alle 10 Gäste zahlten 30% ihres Einkommens.

    Das ging eine ganze Zeit lang gut. Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle waren zufrieden. Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte, indem er sagte, er müsse den Preis für das Essen erhöhen. "Weil alles teurer geworden ist!" Das stimmte, und auch alle 10 Gäste verdienten inzwischen mehr Geld.

    Jetzt kostete das Essen für die 10 mehr, aber der Chef sagte: "Wenn ich mehr zahlen muss, dann muss ich einen von euch entlassen. Macht unter euch aus, wie ihr das bezahlen wollt". Also zahlte er weiterhin 30% seines Einkommens, während seine 9 Angestellten 40% dem Wirt gaben.

    Dann wechselte der Wirt und der neue hing ein großes Schild auf mit der Aufschrift "geistig-moralische Wende". Er sagte den Gästen: "Chefs müssen bei mir nur 25% ihres Einkommens bezahlen, ihr Angestellten müsst nun eben euren Anteil auf 43% erhöhen." Den Angestellten blieb nichts anderes übrig, denn anders als ihr Chef, der als einziger ein Auto hatte und auch auswärts hätte Essen gehen können, waren sie auf das Lokal angewiesen.

    Eines Tages ging der Nachbarbetrieb pleite und die drei ehemals dort beschäftigten Angestellten durften nun ebenfalls mit zum Essen gehen. Als es ums Bezahlen ging, sagte der Chef: "Ich kenne Gaststätten, da müssen die Chefs nur 15% Ihres Einkommens zahlen!" Was er nicht erwähnte war, dass das Essen dort viel schlechter schmeckte. Trotzdem hatte der Wirt Angst, einen zahlungskräftigen Kunden zu verlieren und sagte: "Dann zahlst du bei mir eben höchstens 20% deines Einkommens und deine Angestellten dafür 50%." So verdiente der Chef immer mehr Geld, während seine Angestellten trotz Lohnerhöhungen weniger in der Tasche blieb als vorher.

    Und so, liebe Leute, funktioniert unser Abgabensystem: Unternehmer, die hier am meisten verdienen, genießen die größten Vorteile und die geringste Belastung. Und die Regierungen pressen lieber den abhängig Beschäftigten den letzten Euro aus der Lohntüte als Steuer- und Abgabenflucht wirksam zu bekämpfen.

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