Auf des Steuerzahlers Kosten und der Kosten der Steuerzahlerinnen dieses Landes und wohl auch anderer steuerzahlender Bürger anderer Länder in Europa hat die EUdSSR ("EU-Parlament") uns heute als "Aktuelles" wissen lassen:
Armut trifft in Europa Frauen stärker als Männer, oft hat die mit härteren Arbeitsbedingungen und niedrigeren Löhnen zu tun.Wichtiges nach vorne, heißt es immer - also ist das wichtigste Wort hier wieder "Armut". Was ist jetzt Armut, was bedeutet das? Leider ist der Text, obwohl zwar einfachst möglich, von der EUdSSR und keinem der Dutzenden Mitarbeiter, durch deren Hände der Text vor der Veröffentlichung ging, zu einen Hyperlink auf den entsprechenden Definition gemacht worden. Ich nehme an, dass die beteiligten Autoren, Marketing- und Kommunikationsexperten der festen Überzeugung sind, dass in ganz Europa, ja in der ganzen deutschsprachigen Welt jeder Bürger die Definitionen von absoluter und relativer Armut genau kennt und nicht nochmals das Angebot gemacht werden muss, es mit einem einzigen Klick nachschlagen zu können. Wir Europäer mögen arm sein, aber wir alle haben eine überragende Bildung.
Für alle Leser, die zwar nicht arm, aber ohne solche Bildung sind, hier ein paar Quellen: Quelle1, Quelle2, Quelle3.
Der erste Satz geht in einer Behauptung weiter, die sicherlich das Ergebnis irgendeiner "hochwissenschaftlichen" Studie ist, deren sozialpolitische Auftraggeber darin ebenfalls aus Steuerzahlers Kosten als Ziel die Notwendigkeit weiterer sozialpolitische Maßnahmen der staatlichen Ebene "prüfen" ließen. Man höre und staune das Gut- oder Schlecht-Achten kommt zu dem verblüffenden Schluß: es braucht mehr Staat, mehr Sozialpolitik (und mehr Sozialpolitiker an noch mehr Stellen und Posten), mehr Geld, mehr Kontrollen, mehr Eingriffe, mehr Regelungen.
In einer Zeit, die von Sparsamkeit geprägt werden sollte, in der den Menschen in Europa klar wird, wieviel von den vielen abgepressten Steuereinnahmen verschwendet werden, wie wenig "Bang for the Buck" die Bürger vom Staat herausbekommen, da muss natürlich gut begründet werden, wenn man gegen den Strom schwimmen will.
Dies tut das EP mit der nicht näher erklärten Erkenntnis, die Bevölkerung willkürlich in zwei der vielen Millionen möglicher Gruppen aufzuteilen. Es geht nicht um die Armut bei "Großen" vs "Kleinen", den "Alten" oder "Jungen", den "Links- und den Rechtshändern", "den Nordlichtern" vs "den Südländern", die "Ossis" vs "Wessis". Die wichtigste Erkenntnis ist, dass eine bestimmte Gruppe ("Frauen", wie auch immer diese Gruppe genau definiert ist; Hypertext-LINKS sind ja für Profis ZUU schwer) besonders arm ist. Man kann zu dieser InGroup auch die schauderliche OutGroup angeben: Nicht-Frauen, also abschätzig genannt "Männers!".
Vor dem Himmelstor stehen 100 Männer. Petrus will sie selektieren, um sie hinterher besser einordnen zu können und sagt: "Die Männer, die immer machen was ihre Frauen ihnen sagen stellen sich links in einer Reihe auf und die echten Männer stellen sich rechts in einer Reihe auf." Nach 5 Minuten haben die Männer es geschafft. Petrus ist verblüfft. 99 Männer stehen links und nur einer in der rechten Reihe. Stolz geht er zu diesem Einen, legt den Arm um ihn und sagt: "Du bist der einzig wahre Mann hier oben. Jetzt sag den 99 Flaschen da drüben mal, warum du hier stehst!" Sagt der Mann: "Keine Ahnung, meine Frau hat gesagt, ich soll mich hier hin stellen!"Es mag Studien geben, die mit randomisierten Gruppen arbeiten, d.h. die Gruppenzugehörigkeit ist zufällig, was schönerweise erlaubt, aus dem Vergleich gewisse Schlüsse zu ziehen. Macht man das nicht, können Studien schlicht für die Mülltonne sein, weil neben den offensichtlichen Unterschieden zwischen den Gruppen noch hunderte bis tausende anderer Einflußfaktoren stecken, die unmöglich zu kontrollieren oder zu steuern sind.
Der weitere Gedanke ist die im Text angedeutete Thematik, wie zwei Werte miteinander "etwas zu tun" haben: Dass kann von "völlig unabhängig" bis zu "völliger Abhängigkeit" gehen: Koinzidenz!? Problematisch ist dabei ein bekannter Denkfehler: "cum hoc ergo propter hoc". Welche Studien werden dafür wohl besonders anfällig sein? Genau.
Wer kann eigentlich genau sagen, was relativ "härtere" Arbeitsbedingungen sind? Ist das nicht eine subjektive Wertung? Warum arbeiten so wenige Frauen als Taxifahrerinnen? Ist es für sie "härter", sich in der Stadt zurechtzufinden und dauernd einparken zu müssen? Ist der Kampf in den Top30-DAX-Vorstandsetagen unter den Männern "weicher" als ein Zickenkrieg unter den Kindergarten-Erzieherinnen? Warum nur arbeiten so wenige Frauen als "Hauer" in den europäischen Minen?
Sind die vergleichbaren erzielten Löhne von Frauen wirklich geringer als die von Männern? Wie werden denn die Löhne erst vergleichbar? Gibt es nicht auch in der Gruppe der Männers oder Frauen deutliche Schwankungen im erzielten Einkommen? Gehen genau so viele Frauen wie Männer "arbeiten" ("Erwerbsquote")? Vergleicht man auch hier Äpfel mit Birnen?
Im Durchschnitt verdienen Frauen fast ein Fünften weniger als ihre männlichen Kollegen. Ein neuer Bericht, der am 27. Januar im Parlament diskutiert wurde, fordert von den EU-Regierungen Anstrengungen, dass die Ungleichgewichte jährlich um 1% vermindert werden.Die angedeutete Zahl als solche wird wohl korrekt sein. Der Bericht ist "neu", also wie alles neue eine Schlagzeile wert? Wenn man ihn öffnet, dann kann man feststellen, dass es sich um einen neuen ENTWURF eines Berichtes handelt, der als Berichtsthema speziell "Frauenarmut" hat, beauftragt vom "Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter".
Der interessanteste Teil im vorliegenden Artikel ist die leider nicht näher spezifizierte Forderung nach x% Verminderung des vermeindlichen "Ungleichgewichts" U.
Der Autor selbst als Berichtserstatter des lose assozierten Ausschusses für "Familienarmut" fordert bekanntlich für eine Verminderung von egalwas auf sonstwas um etwas durch irgendwas bis sonstwann.
Lieber EP-Präsident, liebe EP-Abgeordneten, liebe Bürger in Europa, liebe Steuerzahler: Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
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