und hat damit das gleiche Problem geschaffen: Lobbyisten bestimmen die Politik und die Finanziers sind Konzerne.Mit größter Abscheu und Empööörung (Links) wird darauf verwiesen, es gäbe
- (meist nicht näher beschriebene, aber sicherlich so böswillige wie finanzstarke) "Gruppe(n)", meist genannt "Lobby"
- die auf den (meist nicht näher beschriebenen Teil des Parlamentes, der Regierung, der Bürokratie, kurz "dem") "Staat"
- (auf eine nicht näher beschriebene, aber sicherlich schamlose, raffsüchtige, gierige, NUR profitorientierte Weise) "einwirken"
- Dies geschieht natürlich ohne den Zustand vorher näher zu beschreiben, ohne den Zustand nachher zu beschreiben, die gewünschte oder gefürchtete Veränderung zu beschreiben oder gar zu beschreiben, warum diese speziellen Gruppeninteresse nicht das Interesse der eigenen oder der anderen Seite sei.
Dazu ist zu sagen, dass der Staat und die ihn mehr oder weniger (er)tragende Gesellschaft natürlich vielfach miteinander verknüpft und verflochten sind. Man selbst oder Familienangehörige arbeiten für den Staat, man kennt einen oder mehrere Politiker persönlich. Natürlich werden dann auch persönliche Eindrücke, Werturteile, Empfehlungen zwischen "dem Staat" und "der Gesellschaft" ausgetauscht. Das ist nach Ansicht des Autors normal und richtig, vergl. dem Bundeswehrkonzept "Staatsbürger in Uniform".
Vielleicht liegt es daran, dass man immer mal wieder von (ehemaligen) politischen Zuarbeitern und Einflüsterern hört, die vor oder ihrem Ausscheiden ausschließlich ihre persönlichen, privaten (ergo nicht öffentlichen) Verbindungen zu den momentanen Machthabern fast jedermann für gewisse finanzielle Unterstützung (6-stellig oder mehr) zur Verfügung stellen. Dies gilt für Alt-Bundeskanzler, wie für unbekanntere, ehemalige Aktenträger, die mit einem Anruf im Ministerium an dem ganzen Staatsklimbim mal eben für sie selbst lästige Gesetze bzw. Gesetzentwürfe zu kippen vermögen. Die offiziellen Amtsinhaber werden meist von einer ganzen Schar Speichellecker begleitet, die wie schon am Königshof Louis XIV. die Entscheidungen bestärken oder abschwächen.
Der Bürger steht mit seinen Anliegen, Problemen oder Träumen staunend daneben und wundert sich erst, dann ärgert er sich. Vielleicht resigniert der Bürger an "seinem Staat" ("Innere Kündigung"), vielleicht beginnt er mit der Bananenrepublik Deutschland genauso umzugehen.
Die für die Schuldprojektion früher gerne verwendeten national-sozialistischen Sündenböcke von der "jüdischen Weltverschwörung" und die Freimaurer kommen recht selten vor, die "üblichen Verdächtigen" aus dem sozialistischen Gedankenwelt dafür umso häufiger: (Reihenfolge ohne Wertung, nicht abschließend, keine Rangfolge)
- Konzerne oder (noch schlimmer:) Multi-nationale Konzerne
- DER militärisch-industrielle Komplex
- Die Spekulanten
- Die Vorstände, das Management großer Aktienunternehmen
- Die feindliche Presse, die (großen!) Medien, Medienmogule, Springer-Presse, McMurdock, ...
- ...
- Beamte und staatliche Angestellte (Lehrer!?)
- Die Gewerkschaften oder die von ihnen vertretenen Gewinnler von Mindestlöhnen, Kündigungsschutz, closed-Shop-Unternehmen
- Die (christlichen) Kirchen mit ihren weltlichen und finanziellen Interessen
- Die Sozialverbände der o.g. Gruppen, die sich die BA-Mittel untereinander aufteilen
- Die Forschungs- und Förderungs(Steuerzahler)gelder-Empfänger in Universitäten und Unternehmen (je größer, je mehr)
- Die sogenannten NGOs aus dem ökologisch-industriellen Komplex ("Öko-Spinner AG")
- Vertreter ausländischer Mächte (Frankreich, Russland, USA, China?)
- ...
Wirtschaftsmächtige, die sich die Politik kaufen, halte ich für eine urban legend.Dieser Hoffnung ist eigentlich nichts hinzuzufügen, außer dem Wunsch, dass die vielen großen Entscheidungen, die politisch getroffen werden müssen, mit ihren Vor- und Nachteilen besser dokumentiert und öffentlich getroffen werden. Dies ist durchaus machbar und sinnvoll ist es auch. Ob sich jemand aus der Macht-Elite dazu herablassen wird? Wohl eher nicht. Dafür beklagt man aber gerne das nachlassende "Vertrauen" der Bürger in die Politiker und in den "gemeinsamen" Staat. ;-)
Welche Auswirkungen hat die Lobbyarbeit?
AntwortenLöschenOft können die zuständigen Mitarbeiter der Abgeordneten mit dem Wissensvorsprung der Lobbyisten nicht mithalten und übernehmen deren Datenmaterial mehr oder weniger ungeprüft. Ein Grund dafür liegt laut Michael Greven in dem zunehmenden Zwang zur Regulierung.
Fazit:
Solange sich das politische System nicht grundsätzlich ändert, wird man auch politisches Lobbying brauchen. Viele Abgeordnete und ihre Mitarbeiter sind oft nicht in der Lage, die Einseitigkeit dieser Darstellungen zu erkennen.
Andere wollen es nicht, denn ihnen geht es weniger um eine fach- und sachpolitische Auseinandersetzung, sondern um Macht und eigenen Interessen.
Wer sind die größten Lobbyisten?
Ganz besonders weit gediehen in der Professionalisierung des Lobbyings sind die NGOs (Non-Government-Organisations), die sich aus den sozialen Bewegungen heraus entwickelt haben.
Für diese NOGs ist Lobbying inzwischen zu einem wichtigen Teil ihres Handelns geworden. Sie setzen aber nach wie vor auch auf die Beein-flussung der öffentlichen Meinung und damit auf die Medien.
Welchen Einfluss nehmen Lobbyisten?
Laut Hajo Schumacher haben Lobbyisten und PR-Vertreter das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Berlin praktische komplett unter ihre Kontrolle gebracht.
Immer weniger Abgeordnete und Reporter verstehen im Detail, worum es in welchem Gesetzentwurf eigentlich geht. In fast jedem Fachgebiet gibt es maximal noch zwei, drei Experten pro Partei, die sich auf den hoch komplexen Feldern wie Forschung oder Sozialem auskennen. Die immer weiter klaffende Informationslücke machen sich schlaue PR-Strategen inzwischen geschickt zunutze. Demoskopen und Werbefachleute bestimmen mittlerweile die Politik. Statt Pressekonferenzen abzuhalten, erhalten PR-Agenturen millionenschwere Kampagnen-Etats – sowohl von Lobbyisten, wie auch mittlerweile seitens der Politik. Schumacher erklärt daher das PR-Gewerbe zur „Fünften Gewalt."
Alle Zitate aus „Die fünfte Gewalt – Lobbyismus in Deutschland“ von Thomas Leif/Rudolf Speth (Hrsg.), erschienen unter ISBN 3-89331-639-6.
Ich stimme zu, dass sich ein ungeändertes politisches System weiterhin des Lobbyismus bedienen wird / kann / muss.
AntwortenLöschenWeiterhin halte ich auch für richtig, dass die jungen, (lebens?)unerfahren MdB-Mitarbeiter oft nicht das Wissen über die komplexe Realität haben.
Was könnte man denn dann noch machen? Kann ein MdB-Abgeordneter oder dessen Mitarbeiter sich in kürzester Zeit zum Fachmann / -frau mausern, die gerade anstehen? Ich halte das für schwerlich möglich, eher für unmöglich. Daher ist auch der Versuch nicht sinnvoll, sich diesen Schuh anzuziehen - er wird nicht passen. In meinem Blog http://timbeil.blogspot.com/2011/05/meine-erwartungen-abgeordnete.html habe ich mich über mein Verständnis über die Abgeordneten-Tätigkeit geäußert, über die Erwartungen, über die Do and Don'ts.