Samstag, 24. September 2011

Der Allmächtige und sein Stellvertreter auf Erden

Der römisch-katholische Papst war gerade im Bundestag und sprach zu den Abgeordneten. Er bereist ja oft die Gegenden in der Welt, wo das Elend und die Unwissenheit groß sind. Der Papst ist in seinem Verständnis der Stellvertreter vom Stellvertreter seines Gottes und bei gewissen Entscheidungen unfehlbar.

Das gleiche glauben viele der besuchten Politiker auch zu sein. Sie sind die Stellvertreter des Souveräns, der sich eigentlich nur alle vier Jahre mal zu Wort melden darf. Die politische Klasse steuert den Stellvertreter der gesamten Gesellschaft, den scheinbar allmächtigen, allwissenden, alles finanzierden Staat, genannt "Leviathan". Hat man mal den politischen Olymp ("Bundeskabinett") erreicht, dann kann man fast (!!!) alles haben, alles tun, Minister brauchen alles nur zu wünschen - es geschieht! Das macht Spaß, das ist fast göttlich!
Politiker entscheiden etwas und der Staat setzt dies durch. Sie beauftragen den Staat mit irgendeinem Unsinn, der Staat tut es. Wenn sie sich mit anderen Politikern abstimmen, dann passiert es nicht nur in einem Staat, sondern in vielen oder allen Staaten Europas.
  • Glühbirnen sind blöd? Glühbirnen verbieten! Glühbirnen weg!
  • Gurkenkrümmung ist schlecht? Gurkenkrümmung verbieten! Gurkenkrümmung weg!
  • Handy-Roaminggebühren im Ausland sind hoch? Roaminggebühren selber festsetzen! Problem gelöst.
  • ...
Nach Ansicht des Autors übersehen die Politiker in ihrem missionarischen Eifer die Tatsache, dass auch der übermenschliche, übermächtige Staat doch gar kein echter Gott ist:
  • Man konnte keinen Turm bis in den Himmel bauen (Turmbau zu Babel)
  • Auch der mächtigste Staat der Erde kann nicht die einfache, kleine Schwerkraft verhindern, die uns alle zur Erde hinzieht. 
  • Auch der mächtigste Staat kann nicht den CO²-Anteil von 0,039% in der Luft steuern oder oder um 2% beeinflussen.
  • Auch der mächtigste Staat kann nicht Seebeben verhindern, Flutwellen abfangen (Fukushima) oder Vulkane anhalten (Mount St. Helen)
  • Der mächtigste Staat kann nicht alles menschliches Leid und Elend verhindern, es bestenfalls dämpfen (Überschwemmung Bangladesh)
  • Auch der mächtigste Staat kann nicht gegen die immer währenden Naturgesetze weltweiten Finanzmärkte angehen, die alle verfügbaren Informationen in den Zinssatz der Staatsschulden einrechnen.
Nicht nur die autokratische Chefin der CHRISTLICHEN Union Deutschlands, sondern auch die jungen Milden von der Führung der FDP(-Bundestagsfraktion) haben diese Bodenhaftung verloren. Sie glauben unfehlbar zu sein und wiederholen ihre Fehler aus vorangegangenen Krisen: Sie geben dem Drängen mancher Gläuben nach und "machen" etwas. Sie entscheiden über Themen, die sie geistig, fachlich, moralisch, finanziell völlig überfordern, das sie nicht verantworten können, nicht verantworten wollen, vermutlich nicht verantworten müssen. Und dann intervenieren sie mittels Staat in der Realität. Es verändert sich etwas, meist aber zum schlechteren. Das ist nicht gut, also intervenieren und regulieren sie noch mehr. Es wird noch schlechter. Also glauben die Politiker, sie "müssen" noch mehr intervenieren.

Manche Politiker haben die Notwendigkeit für Demut bereits erkannt. Manche Politiker haben erkannt, dass Politiker eher ganz bescheiden sein müssen, dass sich auch der mächtigste Staat bescheiden, wirtschaftlich und zurückhaltend verhalten muss, weil er sonst mit seinem fetten Hintern ("Bürokratie") alles zerstört, was er vorne mit den Händen aufbaut.

Andere Politiker brauchen noch einen Tritt in den eigenen Hintern, einen Klapps, oder etwas wie die christliche Sintflut, die bekanntlich alle anderen Menschen elendig tötete. Vielleicht ist dieses göttliche Warnzeichen der absehbare Zusammenbruch der griechischen "Staatsfinanzierung"? Dann folgt der sofortige Zusammenbruch aller Griechischen Banken. Darauf dürfte der Zusammenbruch von vielen bis allen Banken in Europa folgen, woraufhin "die gesamte Wirtschaft" zusammenbrechen wird, was auch den letzten Bürger Europas nicht unbeeinflusst lassen wird. Geld ist ein "Schleier" über der tatsächlichen Realwirtschaft, aber auch das göttliche Schmiermittel für den weltweit notwendigen Tausch einer sehr sehr arbeitsteilig organisierten Gesellschaft. Die meisten Menschen in den "zivilisierten", (post)industrialisierten Ländern sind nicht mehr in der Lage völlig autonom oder autark nur ein paar Wochen zu überleben: Ganz ohne Geld, ohne Nahrung kaufen zu können, ohne Salz, ohne Mehl, ohne Energie zum Kochen, ohne Medikamente, ohne Transportmöglichkeiten.
Die Beschreibung der Sintflut liest sich einfach. Ertrunken. Fertig. Das menschliche Leid in der Realität wird genauso sein, wie in der Sintflut, wenn die Politik ihren vergeblichen Kampf um eine Herrschaft über die Wirtschaft nicht aufgibt und sich die Stellvertreter damit zufrieden geben, nur die rudimentärsten Leitplanken und rechtlichen Rahmenbedingungen zu setzen.

Auch nach der Sintflut überlebten einige Menschen, die sich an die richtigen Leute gehalten hatten. Auch die Insolvenz oder Pleite Griechenlands werden viele Menschen überleben. Sachwerte bleiben Sachwerte, Vorräte bleiben Vorräte, Maschinen sind noch immer Maschinen, ein schöner Strand ist noch immer schön. Die Leistungen von Banken und Funktion von Versicherungen wird man wieder brauchen. Wird man aber politische Interventionisten brauchen oder werden diese "Halbgötter" dann ihrer verdienten Strafe (Nemesis) zugeführt?

1 Kommentar:

  1. Sehr geehrter Herr Beil, ich weiß Sie lesen mein Blog gelegentlich. Bitte besuchen Sie es heute und lesen den folgenden Eintrag:
    http://fdominicus.blogspot.com/2011/09/meine-leser.html

    Wenn was dort steht nur annähern stimmt dann darf man wohl schreiben.
    "Der Teufel und seine Stellvertreter", mir fällt dazu nichts anderes mehr ein.

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