Donnerstag, 13. Mai 2010

Basisarbeit ODER Warum man in die FDP eintritt

Der Autor kennt seit ca. 20 Jahren Parteimitgliedschaft nur die Fälle, in denen der Vorstand zum Wahlkampf zur Basisarbeit auffordert: dies beschränkt sich auf die immer gleichen Tätigkeiten, als da wären:

  1. pünktlich den Beitrag bezahlen, "gerne auch mehr! Wir brauchen es!"
  2. Plakate vorbereiten, Plakate aufstellen, bis N. mal Plakate erneuern, weil hiesige Jusos sie uns regelmäßig umtreten und niederreißen. 
  3. Kandidatenwahl bestätigen, die bereits im Hinterzimmer ausgekungelt wurden
  4. Die Großkopferten beklatschen, die sich gnädigerweise ein wenig Zeit genommen haben, die Veranstaltung mit ihrer Anwesenheit zu beehren und sich höchstselbst unbändig freuen in der Heimat über ihre vielen politschen Erfolge zu berichten (bitte nicht länger als 15 Minuten, wir haben noch viel auf der Tagesordnung!)
  5. Schnauze halten und nicken

Einladungsschreiben an die Basis per Schneckenpost kosten viel Geld, sind aufwändig in der Bearbeitung, werden soweit möglich vermieden.  Die lokale Parteizeitung ist vor vielen Jahren mangels Inhalten und wegen der hohen Ausgaben und Aufwände eingestellt worden.  Politische Programmdiskussion gibt es gar nicht, nur die üblichen, juristischen Formalia müssen in den Veranstaltungen zuerst beARBEITet werden, sie fressen die verfügbare Zeit.  Übergeordnete (Kreis, Landes-, Bundes- oder Europa-)Themen werden nicht aufbereitet, "das steht ja alles in der Zeitung bzw. kommt im Fernsehen", das muss den Mitgliedern halt reichen.  Es gibt keine Besprechungen der kommunalen Politik, keine Durchsprache der verschickten Landesparteitag-Anträge, keine Besprechung der Bundesparteitag-Anträge - weder vorher noch nachher.  Auf die politisch übergeordneten Veranstaltungen fährt nur der immer gleiche kleine "Harte Kern", berichtet wird schon dem Vorstand praktisch nichts, den Mitgliedern "aus Zeitmangel der Mitglieder" gar nichts.  "Sympathiesanten" und Mitgliedschafts-Interessenten kommen so kaum wieder, Neumitglieder selten. Wer sich mehrfach wieder blicken lässt, muss eine unglaubliche Freiheitsliebe, gigantische Zähigkeit und riesigen Durchhaltewillen haben, ist also ein wahrer Liberaler!

Obiges impliziert KEINE "Schuld" oder böse Absicht einzelner Personen heute oder in der Vergangenheit. Der Autor meint (und sieht sich da vielleicht sogar im Einklang mit dem letzten Bundesgeschäftsführer Beerfeltz) , es braucht eine andere BasisARBEIT, die ausgehend vom Willen der Mitglieder, diesen geeignet aufbereitet und weiterverfolgt i.S.v. politisch durchsetzt.

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