Freitag, 3. Juni 2011

Schwarz-rote Bankenrettung und die heutigen Folgen

Volker Wissing antwortet auf veröffentliche Kritik des Deutsche-Bank-Chefs Ackermann:
„Natürlich berücksichtigt die Politik auch die Wettbewerbssituation der Banken, sie muss aber auch darauf achten, dass die von den Banken ausgehenden Risiken für die Gesellschaft beherrschbar bleiben. Es darf nicht sein, dass ganze Nationen in Geiselhaft einer einzigen Branche genommen werden.“
Zu einer Geiselnahme gehören drei Parteien: 
  1. Ein Geiselnehmer, 
  2. eine Geisel und 
  3. einer, der bezahlen soll. 
Die m.E. richtige Politik der Bundesregierung war zu H. Schmidts Zeiten: Keine Verhandlungen mit Geiselnehmern, KEIN vermeindliches "frei"kaufen, weil das (nur) Nachahmungstäter fördert und alles und jeden aufs Spiel setzt. Dies hat u.a. Hans-Martin Schleyer dessen Leben gekostet. 

Der Autor hat noch nicht verstanden, warum die Bundesregierung (mit Mitteln der Steuerzahler) die (staatlichen) Banken "gerettet" hat. M.E. hätte man alle diese Deppen voll gegen die Wand fahren lassen müssen. Das wäre eine Lehre gewesen. Statt dessen wird das völlig falsche Signal von Schwarz-Rot gesandt: Baut nur kräftig Mist, wir "retten" euch aus allem Ungemach.

Der Autor hat noch nicht verstanden, warum die neue, andere Koalition (unter Beteiligung der FDP-Fraktion ab Sept. 2009) diese falschen und schädlichen Maßnahmen nicht umgehend korrigiert und zurückgenommen hat.

Der Autor hat noch nicht verstanden, warum die Regierungen keine vernünftigen Unterlagen für deren Entscheidung erstellen und den Bürgern vorlegt.

Der Autor hätte (schon zur damaligen Zeit) gerne gesehen, wenn die Bundesregierung und die ihnen erlaubten Behörden (BaFin, Finanzamt, ...) endlich mal ihren verdammten Job gemacht hätten, für den sie bezahlt wurden, und die betroffenen Banken mit Steuerprüfungen überzogen, die Jahresabschlüsse der Wirtschaftsprüfer qualitätsgesichert hätten und diese zur Rechenschaft / Verantwortung gezogen worden wären.

Update:
"Risiken" können beherrscht (neudeutsch: "gemanaged") werden in dem man verschiedene Wege gleichzeitig geht (Quelle: Wikipedia).
  1. Risikovermeidung
    Eine vollständige Vermeidung von Risiken ist nicht Ziel des Risikomanagements und kann nur erreicht werden, indem man die risikobehaftete Aktivität unterlässt. Sinnvoll ist dies nur bei bestandsgefährdenden Risiken.
  2. Risikoverminderung
    Die Verminderung von Risiken setzt darauf, Risikopotenziale nicht - wie bei der Risikovermeidung - auszuschließen, sondern auf ein akzeptables Maß zu reduzieren.
  3. Risikobegrenzung
    Die Risikobegrenzung gliedert sich auf in zwei Teilbereiche, der Risikostreuung (auch Risikodiversifikation) und der Risikolimitierung. Die Risikostreuung fußt auf der Portfolio-Theorie, die besagt, dass die Kombination nicht vollständig miteinander korrelierender Anlagealternativen in einem Portfolio einen Diversifikationseffekt bewirkt, der in der Summe das Gesamtrisiko verringert oder sogar neutralisiert. Bei der Risikolimitierung setzt das Management Limite (also definierte Obergrenzen) für das Eingehen von Risiken.
  4. Risikoüberwälzung
    Bei der Risikoüberwälzung wird das Risiko durch faktische oder vertragliche, teilweise oder völlige Überwälzung an Dritte übertragen. Die Übertragung steht in Verbindung mit einem zusätzlichen Geschäft, das das Risiko vollständig oder zu wesentlichen Teilen an Dritte weitergibt. Das Risiko wird hierbei nicht beseitigt, sondern wechselt den Risikoträger. Unterschieden werden kann zwischen der Überwälzung auf Versicherungsunternehmen und auf Vertragspartner.
  5. Risikoakzeptanz
    Die Verminderung, Begrenzung und Überwälzung von Risiken kann die Risiken nicht vollständig ausschließen. Das verbleibende Restrisiko muss das Unternehmen akzeptieren und selbst tragen. Dies bedingt das Vorhandensein eines entsprechenden Risikodeckungspotenzials, da ein ggf. eintretender Schaden aus eigener Kraft gedeckt werden muss. Die Akzeptanz von Risiken sollte dann gewählt werden, wenn die vorstehend beschriebenen Wege in keiner positiven Aufwand-Nutzen-Relation stehen würden.
Der Autor sieht folgende Maßnahmen als notwendig an:
  • Der dt. Staat nutzt seine vorhandenen Macht- und Gewaltmittel (z.B. BaFin, Bundeskartellamt, Finanzministerium, Wirtschaftsministerium, ...) und sorgt (endlich) dafür, dass es keine "systemrelevanten" Banken (mehr) gibt und/oder dass sie nicht solche Risiken eingehen.
  • Der dt. Staat gibt keinerlei "Rettungs- oder Hilfsangebote" ab, weder vor noch hinter den Kulissen, sondern lässt die entsprechenden Organe die Suppe selber auslöffeln, die sich sich selbst eingebrockt haben. D.h. dass der Aufsichtsrat gegen die Vorstände vorgehen, bevor die Aufsichtsräte sich vor den Aktionären verantworten müssen.
    Auch die Kunden (z.B. Kämmerer der Städte und Gemeinden) müssen den Kommnalparlamenten Rede und Antwort stellen, warum man sich auf solche Geschäfte einließ, bevor die Stadtverordneten sich vor den Wählern verantworten müssen.
  • ...
Der Autor sieht in "der Politik" genau die falschen Entscheider mit den falschen Mitteln zum falschen Zeitpunkt hantieren. Er wird sich aber hier und hier noch weiter einlesen.

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