Sonntag, 13. März 2011

Ausstieg aus der Atomenergie: Sofort?

Der Autor liest diesen Blog von "King' Balance" und möchte ein paar der Überlegungen teilen, die sich daraus ergeben:
Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland,
Man wendet sich in diesem "offenen Brief" an die Bundeskanzlerin, das ist eine Frau und sie arbeitet meist in Berlin. Gruss!
das neueste Beispiel aus Japan zeigt, dass die Atomenergie nicht zu kontrollieren ist!!
Man darf und wird annehmen, dass es sich bei dem nicht näher bezeichneten "Beispiel" um die Folgen des Bebens vom 11.03.2011 handelt. Was jetzt daran Beispielhaft ist, bleibt (extra?) der Phantasie des Lesers überlassen: Waren es
  • die vielen Sensoren im Meer, die einen exakten Verlauf des Tsunamis vorhersagen ließen und erlaubten, dass "nur" 10.000 bis 20.000 Japaner zu Tode kamen, statt wie 230.000 Toten bei der letzten großen Tsunami?
  • war es die Tatsache, dass eine Tsunami mit 10m Wellenhöhe mehrere AKWs, die direkt am japanischen Meer stehen, NICHT weggeschwemmt haben?
  • Sind die 54 AKWs nicht sofort abgeschaltet worden oder liefen sie munter weiter, als die Erde unter ihnen bebte?
  • Sind die wichtigsten Teile aller AKWs Japans zusammengefallen wie Kartenhäuser oder stehen sie noch immer?
  • Haben die Japaner für alle AKWs ein (dieselbasiertes) Ersatzsystem vorrätig gehabt und sind diese Ersatzstromversorgungen angesprungen, als sie benötigt wurden?
  • Haben die Japaner auch noch für dieses Diesel-Ersatzsystem ein Batterie-Ersatzsystem?
  • Hat das Ersatz-Ersatz-System funktioniert, als die Diesel ausfiehlen?
  • Das Reaktor-umgebende Gebäude stürzt ein, aber der Reaktor ist nicht beschädigt?
Haben die Japaner, die ja wirklich die Folgen radioaktiver Strahlung und deren Krankheiten kennen wie kein anderes Volk der Erde, in den letzten Jahren gezeigt, dass sie auch mit friedlichen Nutzung der Atomkraft umgehen können? Wieviele Betriebsjahre ohne Notfall sind eigentlich so zusammengekommen?
Japan ist ein hochtechnologiertes Land, Japan kann man keine Nachlässigkeiten vorwerfen und trotzdem steht der Supergau unmittelbar bevor.
Japan ist tatsächlich ein Land mit Hochtechnologie. Große Bevölkerungsteile von Deutschland wollen ja seit dem Aufkommen der Grünen kein Hochtechnologie-Land mehr sein. Vor allem keine Atomkraft, auch keine Magnetbahnen, keine Gen-Technik, keine Nano-Technik, keine Automobiltechnik, keine Pharma-Technik, uvam.
Hochtechnologie bedeutet auch immer Hochrisiko, das Chancen-Hoch wollen sie nicht betrachten, geschweige denn beides offen abwägen.

Kann man Japan, also dessen Regierung oder den Betreibern KEINE Nachlässigkeiten vorwerfen? Natürlich wird man das doch können - wer ist schon ohne Schuld?
  • Der erste Vorwurf ist doch, dass die Japaner noch immer an Hochtechnologie und dessen Nutzen glauben! 
  • Die dauernd wechselnden Regierungen Japans sollen auch schon mal gelogen haben - Kann man der Regierung Japans heute glauben? "Kann man überhaupt irgendeiner Regierung glauben?", fragen sich auch Deutsche, die von ihrer eigenen Regierung nach Strich und Faden verarscht werden.
  • "trotzdem" stehe ein Supergau bevor?
Dem Blogautor scheint der Begriff SuperGAU, wie ihn Wikipedia definiert, unbekannt oder egal zu sein. Es "droht" also nicht nur ein "GRÖSSTER anzunehmender Unfall" (GAU), sondern gleich ein Super-GAU. Hey, es geht noch größer: ich erfinde den HyperGAU: das ist der "unvorstellbar größte Unfall von allem" und die Japaner scheinen gerade sowas abzubekommen. Erst ein äußerst starkes Beben in größter Nähe, dann schlagartig eine Riesen-Tsunami, dann den Ärger mit den AKW und jetzt noch ein Vulkanausbruch.

Der GAU kommt auch nicht irgendwann mal, sondern er kommt zweifellos (=alternativlos) "unmittelbar"!
Leider ist dieser Aufruf / Blog vom Sonntag, das Beben war schon am Freitag, das mit dem UNmittelbar wird wohl eher ein mittelbar. Da kriecht eine kleiner Zeitfresser rein, deshalb müssen irgendwelche Entscheidungen am besten UNmittelbar getroffen werden. Natürlich gibt es dafür nur eine Richtung. Man lässt nicht weiterlaufen, was seit Jahren ohne größere Probleme läuft, sondern ändert UNmittelbar und radikal die Richtung: AUS. JETZT. SOFORT. Um JEDEN Preis. Alle folgenden Konsequenzen sind uns egal, die Konsequenzen werden wir einfach sozialisieren.

Wir sollen als die Situation in Japan nachstellen, am Besten aus dem Stand: Alle AKWs "sofort" abschalten, also SCRAM. Woraufhin die Stromversorgung auch in ganz Europa mit Lichtgeschwindigkeit sich der fehlenden GRUNDversorgung Deutschlands anschließen wird. Wer braucht schon Strom, außer
  • Krankenhäusern, Altersheimen
  • Fabriken, Büros, Werkstätten, Geschäfte, Lagerhäuser, Einkaufsmöglichkeiten
  • Banken und Versicherungen
  • Verkehrsbetrieben
  • Schulen, Universitäten
  • den Menschen, wie Du und Ich.
 --- Keinen Bock mehr ---

1 Kommentar:

  1. Ich frag mich immer, wie viel noch passieren soll, bis die Menschen endlich anfangen umzudenken und endlich etwas passiert!!! Aber ich denke viele nehmen das Thema erst dann ernst, wenn eine Atomkatastrophe in ihrer unmittelbaren Umgebung ist und sie betrifft(und es dann schon längst viel zu spät ist). Ich finde es auch wirklich krass wie schnell das Thema Fukushima wieder aus den Medien war. Hört man jetzt noch was darüber? Kaum. Und damit hat sich für viele das Thema Energiesparen etc. auch schon wieder Erledigt... ich hoffe einfach das die Menschen irgendwann anfagen aus Fehlern und geschehenen Dingen zu lernen und es dann nicht schon zu spät ist.

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