Montag, 28. Juni 2010

GEGEN die moderne ITK im Parlamentsplenum

Der Autor ist am Beispiel des Themas "ITK-Nutzung im Plenarsaal des Reichstages" tief beeindruckt, dass im deutschen Parlament grundsätzlich alles verboten ist, was nicht explizit erlaubt ist. Das ist ein beispielhafter Ansatz, der von der christlichen Bundesregierung auf ihren gesamten Geltungs- und Einflußbereich unbedingt ausgedehnt werden muss, das ist alternativlos!

Die Nutzung von "modernen EDV- und Kommunikationsmitteln" sollte im Parlament genauso wie im Schulunterricht verboten bleiben, denn ungeteilte Aufmerksamkeit, Zuhören, ggflls mitschreiben ist im PARLAment seit Jahrhunderten bewährt und richtig.

Wer meint, in Schule oder Wirtschaft bei laufenden Besprechungen telefonieren zu dürfen, mit dem Banknachbarn zu sprechen, Zeitungen oder Akten zu studieren oder mittels des eigenen Notebook oder iPad sein eigenes Süppchen kochen zu können, sollte wegen erwiesener Unhöflichkeit und gezeigter Missachtung der Würde des hohen Hauses vom Sitzungsleiter unbedingt des Saales verwiesen werden.

Genauso sollten vorbereitete Rede-Aufzeichnungen in schriftlicher oder elektronischer Form untersagt werden - im PARLAment sollte es ausschließlich die FREIE Rede geben. So wird die Sprache wieder lebendiger, so werden die Wortmeldungen kürzer, m.a.W. besser. Ein Austausch von echten Fakten findet ja sowieso nicht statt, es geht in den Debatten ja ausschließlich um Qualitäten, nicht um Quantitäten. Die wichtigsten Zahlen haben die Beteiligten ja im Kopf, wenn sie aneinander vorbeireden.

Die Debattenkultur wird NICHT gesteigert, wenn die Teilnehmer SMSen, chatten, twittern oder bloggen - weil sie dann nicht zuhören KÖNNEN. Wer eh nicht zuhören WILL, sollte gleich aus dem Saal bleiben, dafür bezahlen wir Steuerzahler die vielen, vielen schönen Büros.

Update / Ergänzung1


Wer "mal eben" und "nur eine Kleinigkeit" benötigt, kann ja in seine viel nähergelegenen Fraktionräume gehen, einen dort aufgestellten Fraktions-PC nutzen, dem man sicherlich auch einen Drucker mitgeben kann.

http://www.n-tv.de/technik/Faellt-das-Laptop-Verbot-article941729.html

2 Kommentare:

  1. Muss widersprechen.
    Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll den Abgeordneten alle Möglichkeiten der Kommunikation, die die Debatte nicht stören zu erlauben. Wer nicht in der Lage ist gute Debattenbeiträge zu liefern ohne Wort für Wort abzulesen, war es in der Vergangenheit nicht und wird es auch mit einem iPad nicht werden.
    Die guten Redner können sich aber aktuell noch Informationen aus Twitter oder von Zeitungen holen. Nur weil einige Abgeordnete nunmal rhetorische Nullnummern sind, sollte man dem Rest nicht sinnvolle Hilfsmittel verbieten. Liberaler Ansatz, ne?! :-)

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  2. Bild Zeitung dürfen die lesen, aber Internet nicht benutzen? Lächerlich, zynischer Anachronismus.

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