Freitag, 21. August 2009

Verhandlungen - gekonnt oder gewollt

Wenn eine Partei ein Ziel erreichen will und eine (oder mehrere) andere Parteien dieses Ziel gerade nicht oder nicht so wollen, aber beide / alle zusammenarbeiten müssen, dann muss miteinander bzw. gegeneinander verhandelt werden, bis man zu einem Kompromiss kommt. Der Kompromiss kann eigentlich nicht an den Extremen sein, nicht die eine Seite bekommt was immer sie will und die andere Seite bekommt nichts. Das vergiftet die Atmosphäre und man wird sich (über kurz oder lang) trennen müssen. Will oder muss man aber noch ein paar Jahre es zusammen aushalten, wird so verhandelt, dass beide Seiten etwas bekommen ("Win-Win").

Sicherlich muss für die Verhandlungen und die möglichen Ergebnisse ein gewisser Realismus aufgebracht werden. Dieser Realismus sollte nicht dazu führen, dass Verhandlungsergebnisse ohne eine tatsächliche Verhandlung antizipiert bzw. eigene Verhandlungspositionen bereit vor ihrem Beginn aufgegeben werden. Das ist dann keine Verhandlung, sondern eine Kapitulation.

Es gibt viele verschiedene Wege etwas zu verhandeln:
  • Manche gehen gleich zu Beginn mit klaren Maximalforderungen auf einander los (z.B. Gewerkschaften vs Arbeitgeber). Im Ergebnis wird man sich ziemlich in der Mitte treffen. Ist es nicht die Mitte zwischen den Forderungen wird mit anderen Themen "kompensiert". Man trifft in Augenhöhe aufeinander.
  • Manche, die im Vorhinein an Größe und/oder Kraft der anderen Seite unterlegen sind, werfen sich zu Boden, rollen auf den Rücken und hoffen, dass die Beißhemmung den Anderen schon hindern wird, den Unterwürfigen zu übervorteilen (FDP-Style).
  • Für weitere Verhandlungstechniken siehe z.B. die "36 Strategeme" und das wundervolle Buch dazu.
Warum die FDP schon im Bundestags-Wahlkampf nicht dem Mumm aufbringt, die bestehenden Positionen der Partei oder ihrer Kandidaten lautstark, klar und deutlich zu formulieren - begreife ich einfach nicht. Wer es erläutern möchte, möge sich mit dem Autor in Verbindung setzen, gerne z.B. über Skype ("timbeil").

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